Fair Fashion

Fair Fashion Sale: Warum eigentlich?

Fair Fashion Sale: Warum eigentlich?

Moin. Schnäppchen gesucht?

Wetten, du bist nicht zufällig hier. Womöglich folgst du uns auf Facebook oder Instagram und dort leuchtete dir ein verheißungsvolles „SALE“ entgegen. Vielleicht klang auch die Betreffzeile unseres Newsletters derart verlockend, dass du gar nicht anders konntest, als die E-Mail zu öffnen in freudiger Erwartung des ein oder anderen Schnäppchens.

Oder rollst du gerade mit den Augen, weil nachhaltige Mode und „SALE“ für dich einfach nicht zusammengehen? Du hältst den ganzen Marketing-Rummel, der den konventionellen Modemarkt umtreibt, im Bereich Fair Fashion für fehl am Platz? Zugegeben, es scheint einen natürlichen Widerspruch zu geben zwischen Slow Fashion und der kurzfristigen Befriedigung persönlicher Konsumgelüste, die man mit dem Wort „SALE“ assoziiert.

Fast Fashion Sale ist für die Tonne.

Fast Fashion: Sale ist für die Tonne.

Die großen Fast Fashion Ketten schmeißen im Ein- bis Zweiwochenrhythmus neue Kollektionen auf den Markt. Zum Teil mit der alleinigen Absicht, sie direkt als Sale-Artikel anzubieten und dem geneigten Shopaholic als Super-Schnäppchen vorzugaukeln.

Jegliche Wertschätzung der Arbeit und der aufgewendeten Ressourcen, die in diesem Kleidungsstück stecken, geht damit verloren. Sofern der vermeintliche Schnapper qualitativ überhaupt mehr als eine Saison überdauert, wird er nie das Zeug haben zur Lieblingsklamotte – er ist lieblos, billig, austauschbar. Und so wandert er nach kurzer Tragzeit entweder direkt in die Tonne oder wird zum Bruchteil der einen Million Tonnen Altkleider, die jedes Jahr in Deutschland aussortiert und über den Spendencontainer zum Teil regelrecht „entsorgt“ wird.

Nachhaltige Lieblingsstyles aus dem SALE

Behind the Scenes:
Nachhaltige Kollektionsentwicklung.

Während die Fast Fashion Industrie ordentlich auf die Tube drückt, machen wir bewusst nur zwei Kollektionen im Jahr – mit viel Liebe, Ideen und Qualitätsbewusstsein. Daran ändert sich nichts, egal, ob du dein neues Lieblingsteil zu Saisonbeginn erstehst oder zum reduzierten Preis im Sale. Unsere Kollektionsplanung beginnt bereits über ein Jahr im Voraus. Unsere Händler:innen ordern anhand von Musterteilen etwa ein halbes Jahr vor Saisonbeginn für ihre Fair Fashion- und Concept Stores, entweder auf Messe oder in einem unserer Showrooms.

Farbige Hauswand mit einem Verkehrsschild auf dem Slow Fashion steht

Nach der Orderphase dauert es 4-5 Monate, bis die neuen Styles in entsprechender Stückzahl in Portugal, der Türkei, Litauen und Deutschland produziert wurden und schließlich in unserem Online Shop und den lokalen Stores verfügbar sind. Von der ersten Idee bis zum kaufbaren Teil vergehen so bis zu 18 Monate. Diese Zeit ist notwendig, möchte man ressourcenschonend und nachhaltig produzieren. Wir wollen zeitlose Urban Classics anbieten und keine schnelllebigen Trends bedienen. Dadurch können wir natürlich nicht so flexibel wie die großen Fast Fashion Marken auf äußere Einflüsse reagieren. Wenn wir die Produktion in Auftrag geben, kann niemand voraussehen, wie sechs Monate später das Wetter sein wird. Unter Umständen verkaufen wir in einem warmen Winter nicht sämtliche Strickteile; genauso wenig wie alle Shirts und Shorts in einem verregneten Sommer. Schwierig ist auch die Kalkulation für weniger gängige Randgrößen.

Nachhaltige Kollektionsentwicklung – recolution
GOTS zertifiziert – organic cotton

Und zugegeben:

Manchmal passiert es, dass wir in einem Style mehr Potenzial sehen als unsere Kunden. Deshalb entwickeln wir uns stetig weiter und freuen uns über dein konstruktives Feedback an mail@recolution.de

Unser Hamburger Hauptquartier ist 3-in-1: Büro, Showroom, Lager. Die räumlichen Kapazitäten sind also begrenzt. Unser Logistik-Team ist brillant, dennoch regierte hier das Chaos, würden wir im Lager nicht regelmäßig Platz für Neues schaffen. Dafür brauchen wir den Sale!

Hanseatic Help – Einfach machen

Eco Fashion: From Sale to Sustainability.

Ausgewählte nicht verkaufte Artikel gehen in unseren Lagerverkauf oder an das nachhaltige Outlet Suslet. Einen Teil spenden wir an den fantastischen Hanseatic Help e. V. Dabei orientieren wir uns an dem vorhandenen Bedarf, nicht alle Arten und Größen von Bekleidung helfen dort weiter. Der übrige Teil geht in den Online Sale. Zum einen, weil auch wir als Fair Fashion Label wirtschaftlich agieren müssen, damit unsere Mission, die (Mode-)Welt ein Stück besser zu machen, langfristig bestehen kann. Zum anderen, weil wir denken, dass ein Sale fairer Mode auch im Sinne von Nachhaltigkeit und ethischem Konsum seine Berechtigung hat. Er bietet auch denjenigen Menschen Zugang zu ökologisch und fair produzierter Kleidung, die sich diese sonst nicht leisten können.

Wir waren selbst mal Student:innen und wissen nur zu gut, dass der Erwerb eines fairen Pullis nicht immer die Entbehrungen einer mehrwöchigen Reisdiät aufwiegt. Aus diesem Grund bieten wir allen immatrikulierten Studenten:innen zusammen mit unserem Partner UNiDAYS 15 % Studierendenrabatt auf das gesamte Sortiment unseres Online Shops.

Darüber hinaus kann faire Mode zum „konventionellen“ Preis ein guter Einstieg sein in eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wer einmal fair gekauft hat, der entwickelt ein zunehmendes Bewusstsein für die Fast-Fashion-Problematik und beginnt, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Eco Fashion überzeugt durch ihre Qualität und das gute Gefühl, „besser“ eingekauft zu haben, sodass der Griff zur Billigklamotte immer schwerer fällt. Deshalb denken wir, dass unser Fair Fashion Sale eine gute Möglichkeit ist, um ein größeres Nachhaltigkeitsbewusstsein zu schaffen und noch mehr Menschen, die beim Kleiderkauf nicht unmittelbar auf Niedrigstpreise angewiesen sind, mit unserem Kreislaufdenken zu erreichen und vom Green City Lifestyle zu begeistern.

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Greener Cities Issue #011 | Nachhaltig reisen